SAMHAIN – DIE ZEIT DER MYSTISCHEN DUNKELHEIT

Mit dem Jahresradfest SAMHAIN feiern wir den Höhepunkt des Herbstes und erreichen die Halbzeit zwischen der Herbst Tag-& Nachtgleiche und der Wintersonnenwende. Die Lichtkraft zieht sich immer deutlicher zurück, und wir nähern uns Tag für Tag ein bisschen mehr der Wintersonnenwende, dem dunkelsten Zeitpunkt im Jahresrad.

Durch den Rückzug der Lichtkraft sinken nun draußen auch spürbar die Temperaturen. Das jetzige Naturbild ist tendenziell durch gräulichen Himmel und Nebelschwaden geprägt. Die letzten, noch nicht von den Bäumen gefallenen Blätter, werden von teils heftigen Stürmen mitgerissen, bis sie nach ihrem wirbelnden Tanz endlich zu Boden fallen. Hier sind sie ein wertvoller Schutz für die kleinen Säugetiere wie Igel und Siebenschläfer, die sich auf den Winterschlaf vorbereiten. Die daheim gebliebenen, heimischen Rotkehlchen, Meisen und Sperlinge finden reiche Nahrung bei den Wildbeeren, Liguster, Hagebutte und Schlehe, während die Dohlen- und Rabenvögel die brach liegenden Felder bevölkern und dort ihre Mahlzeit einnehmen.

Und so wie die Natur beginnt, eine Ruhephase einzulegen, ziehen auch wir Menschen den Schutz und die Geborgenheit unseres Zuhauses vor. Lichter der Gemütlichkeit wie Kerzen, Laternen und Kaminfeuer schenken uns wohlige Wärme, um unseren Beschäftigungen im eigenen Zuhause und der Auseinandersetzung mit unserem Innenleben nachzugehen. Ob Lesen, Basteln, Backen oder Faulenzen – die kuschelige Atmosphäre in unseren Wohnzimmern und vor allem die gemütliche Couchecke sind es, die uns zur jetzigen Zeit den meisten Schutz und Wohlfühlfaktor bieten. Es ist aber auch die besondere Zeit, in der wir die Gelegenheit erlangen, in die Tiefe von uns selbst zu blicken. Diese mystische Jahreszeit ruft oftmals Erinnerungen der Vergangenheit hervor, die erneut betrachtet, geehrt und transformiert werden dürfen. Die Zeit zwischen Anfang November und der Wintersonnenwende schenkt uns die wunderbare Gelegenheit, die Magie der Stille zu erleben. Bei der besinnlichen Einkehr in uns selbst können wir Botschaften und Weisungen erhalten, die uns tief mit unseren Wurzeln und unserer wahren Herkunft verbinden. Je mehr im Außen das Licht weniger und die Tage kürzer werden, umso mehr gewinnt das Licht nicht nur im Inneren unserer Häuser, sondern auch in uns selbst an Bedeutung.

DER URSPRUNG DES JAHRESFESTES SAMHAIN

Der alten Tradition nach endet und beginnt mit SAMHAIN, in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November, das keltische Jahresrad. Dieser Zeitpunkt markiert eine Art kosmische Zeitspalte. Unsere nordischen Vorfahren waren sich der Tatsache bewusst, dass zu dieser Zeit die Pforten zur "Anderswelt", wie sie sie nannten, sich öffnen und die "Schleier" zwischen den Welten, dem Diesseits und dem Jenseits, durchlässiger werden. Dies ermöglicht bewusst Kontakt mit den Geistern der Vorfahren aufzunehmen, die bereits in andere Dimensionen des Daseins gewechselt sind. Samhain ist somit auch als Totenfest bekannt, dass die Ahnen ehrt, sowohl die, die man im eigenen Leben kennengelernt hat, als auch die, welche in der Ahnenlinie weit vor uns auf Erden ihr Erbe hinterlassen haben. Besonders an SAMHAIN können wir leichter Zugang erhalten und ihren Geist herbeirufen, um ihre vielleicht vergessene Weisheit durch uns neu zu beleben. Durch diese Verbundenheit können wir ein tieferes Verständnis über karmische Muster erlangen. Unsere Erkenntnisse tragen dazu bei, Altes zu lösen, in dem wir unsere Dankbarkeit für den Beitrag unserer Ahnen ausdrücken, den sie zu ihrer Zeit geleistet haben.
Da sich nun an SAMHAIN die Welten verbinden und die Übergänge der Sphären durchlässiger werden, können allerdings auch verirrte, körperlose Seelen oder ambivalente Wesen ihren Weg in die materielle Dimension finden. Aus diesem Grund wird zu dieser Zeit besonders darauf geachtet, energetischen Schutz, z.B. mithilfe von Räucherungen, sowohl im räumlichen als auch im persönliches Umfeld zu gewährleisten. Traditionell wurden hierfür auch furchterregende Gestalten mithilfe von Masken, Fratzen und Totenschädel aufgestellt, um die unerwünschten Irrlichter abzuschrecken, sich in der Nähe der irdischen Welt aufzuhalten.

WELCHE RITUALE KANN ICH ZU SAMHAIN PRAKTIZIEREN?

Beginnend mit SAMHAIN können wir die besondere Qualität der Zurückgezogenheit und Ruhephase zu dieser Jahreszeit nutzen. Besonders jetzt bietet es sich nicht nur an, die Ebenen der geistigen Welt zu betreten und die Weisheit unserer Ahnen zu ehren, sondern auch, sich der eigenen Verbundenheit im gesamten kosmischen Gefüge bewusst zu werden und in uns selbst den Dimensionswechsel von der Außen- zur Innenwelt achtsam zu gestalten. Es gibt keinen geeigneteren Zeitpunkt im Jahr dafür, sich mit unserer Endlichkeit auseinanderzusetzen und der Welt der Ewigkeit mit Bedacht und Achtsamkeit zu begegnen.

Tipp 1:
Wie zu jedem der Jahresradfeste zünde symbolisch zur Aktivierung der aktuellen Energie eine Kerze an. Zu SAMHAIN bieten sich vorzugsweise gedeckte Farbtöne, wie Violett, Dunkelblau, Waldgrün oder Dunkelrot an – aber besonders in der Nacht des 31. Oktobers an Halloween, darfst du gerne auch an ein leuchtendes Orange denken. Während du deine Kerze meditativ betrachtest, lasse die Gedanken zu deinen Erinnerungen an deine Eltern, Großeltern und engere Verwandte wandern. Hole dir die Bilder deiner eigenen Vergangenheit zurück und erspüre sie neu mit einem neutralen Herzen und in Dankbarkeit für das, was sie dich gelehrt haben. Dann gehe weiter zurück, indem du dir eine Zeitlinie in das Netzwerk deiner weiter zurückführenden Ahnenlinie vorstellst und dort hinein die Energie der Dankbarkeit sendest, für das, was sie für dich vorbereitet haben.

Die Allgäuer Heilkräuterkerze SAMHAIN begleitet die Zeit von Anfang November, über die Adventszeit, bis zur Wintersonnenwende mit den Kräften von Wacholder, Schlehe, Sanikel und Beifuß. Diese Jahresradkerze ist speziell für die Zeit des Spätherbst kreiert worden und wirkt wie eine sanfte Räucherung. Wacholder wird als eines der heilsamsten Heilkräuter besonders an SAMHAIN verwendet, um "böse Geister" und alte, negative Energien zu vertreiben, und wirkt vor allem wahre Wunder, um die eigenen Kräfte wieder zurück zu rufen. Schlehe erschafft eine stabile und schützende Hülle vor düsteren Mächten. Mit der Wirkung von Sanikel heilen wir alte, vergessene Wunden und bauen eine Verbindung zu den Dingen auf, die wir durch unsere Empfindlichkeit verloren haben. Dadurch können wir präziser erkennen, was uns trennt und treten wieder in Beziehung mit uns selbst und dem Leben. Beifuß unterstützt uns hierbei als eine der ältesten Schutz-, Heilkräuter- und Zauberpflanzen. Beifuß wirkt besonders klärend auf den Geist und schenkt uns Sicherheit, Altes loszulassen und Neues anzunehmen.

Diese vereinten Kräfte der Heilkräuterkerze Samhain helfen, folgenden Themen zu begegnen:



  • Was möchte ich sterben lassen, damit ich Neues einladen kann?
  • 

Was brauche ich, während ich mich zurückziehe?


  • Wie erlebe ich in der Innenschau die Begegnung mit mir selbst?

Die Allgäuer Heilkräuterkerze AHNEN bildet im Kontext zur Samhain Kerze das perfekte Zusammenspiel. Diese Kerze entstammt der Heilkräuterkerzen-Serie "Geist der Bäume" und ist speziell für die tiefere Auseinandersetzung mit unserer Herkunft und als Zeichen der Ehrung unserer Ahnen kreiert worden. Mit den Heilkräutern Wacholder und Beifuß regt die Heilkräuterkerze mit ihrer sanften Räucherwirkung die Erinnerungen an, die unsere Familie und Verwandten geprägt haben. Sie bietet uns die Chance, unseren karmischen Mustern mit offenem Herzen Beachtung zu schenken, und diese in Frieden zu klären und aufzulösen. Beifuß kreiert einen schützenden Mantel und schenkt uns den Mut und das Vertrauen, mit klarem Geist die Schleier der Vergangenheit zu lüften. Die Kräfte des Wacholder begleiten uns auf dem Weg, die Einzigartigkeit unserer persönlichen Anteile zu erkennen und in unsere Kraft zu treten.

TIPP 2:
Gehe öfter einmal hinaus, um einen meditativen Herbstspaziergang zu unternehmen, und schaue dich bewusst in der Natur um und beobachte, dass Bäume und Sträucher immer kahler werden, bis nur noch ihre Stämme und Äste sichtbar sind. Spüre, dass all ihre Kraft in die Erde gesunken und dort zur Ruhe gekommen ist. Suche dir einen Ort in der Nähe eines Baumes oder Strauches, um dich mit der Kraft der Natur zu verbinden. Lass für eine kleine Weile deine Energie gedanklich zur Erde fließen und bitte sie um Reinigung und Stärkung deiner Kräfte, die du ihr für diesen Moment anvertraut hast. Für diesen kurzen Augenblick spüre die Leere in deinem Körper, bevor du mit dem Fokus auf die Einatmungen ein paar kräftige Atemzüge nimmst, und dabei visualisierst, wie deine Energie wieder durch die Füße in den Körper hinauf fließt. Mit dieser kleinen Meditation stärkst du auf ganz einfachem und natürlichem Wege dein Vertrauen ins Loslassen.

TIPP 3:
Veranstalte mit deiner Familie oder deinen Freunden am 31. Oktober eine Halloweenparty, bei der natürlich eine traditionelle Kürbissuppe nicht fehlen darf. Lege jedem deiner Gäste 3 Kürbissamen, 3 kleine Zettel und einen Stift an seinen Platz und stelle eine Schale in die Mitte des Tisches. Auf den ersten Zettel schreibt jeder, was er gerne loslassen oder hinter sich lassen möchte, auf den zweiten, was er beibehalten aber verändern möchte und auf den dritten, seinen allergrößten Wunsch. In jeden Zettel wird einer der Kürbissamen eingewickelt und in die Schale in der Mitte des Tisches gelegt. Dort werden sie gut gemischt. Bevor deine Gäste den Heimweg antreten, nimmt jeder 3 eingewickelte Kürbissamen aus der Schale, die er aber erst am nächsten Tag auswickeln darf. Die Notizen mögen für ihn Hinweise sein, und vielleicht findet der eine oder andere der Kürbissamen im Frühjahr den Weg in die Erde und wird zu einem neuen Kürbis für die nächste Kürbissuppe an Halloween.

TIPP 4:
Wenn es draußen neblig, stürmisch und regnerisch ist, ist es die beste Gelegenheit für einen kuscheligen Tag daheim, an dem du es dir bei deiner Lieblingsmusik oder mit einem guten Buch auf der Couch gemütlich machen kannst. Eine Tasse Tee und etwas zum Naschen sollten dabei nicht fehlen. Vielleicht bekommst du sogar Lust deine Wohlfühloase im Laufe des Novembers etwas mystischer zu gestalten, indem du ein energetisches Kristall-Mandala aufstellst und mit Teelichtern dekorierst. Falls du hierbei das Bedürfnis verspürst, die gesamte Atmoshphäre deiner Räumlichkeiten von alten Energien zu befreien und zu reinigen, greife hier gerne intuitiv auf deine Lieblingshilfsmittel für kleine Reinigungsrituale zurück – ob mit einem klärenden Raumspray, Räucherbündel oder Räucherstäbchen bleibt ganz dir überlassen. Gehe bewusst durch deine Wohnung, wenn du räucherst, und vertraue auf die Weisheit von Kräutern, die die alten Energien in ihren Rauchfahnen mitnehmen und verwandeln.
Mit Hilfe eines Karten-Decks oder einer AURA-SOMA® Farbauswahl kannst du einen neuen Blick auf deinen Seelenweg werfen. Dank der mystischen Kraft der dunklen Jahreszeit bietet es sich geradezu an, Traumtagebuch zu führen oder selbst formulierte Affirmationen in einem Glas zu sammeln, um deine Visions- und Manifestationskräfte anzuregen und intensiveren Zugang zu deinen persönlichen Zauberkräften zu erlangen.

HINTERGRUND UND ENTWICKLUNG DES JAHRESFESTS SAMHAIN

Als Ende und Anfang des Jahresrads war SAMHAIN für die Kelten ein besonderer Festtag – vergleichbar mit dem Jahreswechsel und unserem Neujahrsfest. Ihnen war bewusst, dass sich die geistige Welt zu diesem Zeitpunkt der irdischen annähert und sich die Pforten zwischen der irdischen und der geistigen Welt öffnen. Diese Gelegenheit nutzten sie, um die Weisheit geistiger Wesen, insbesondere ihrer Ahnen für ihr eigenes irdisches Dasein zu empfangen und zu ehren. Zum Schutz vor dunklen Geistern nutzten sie Fratzen, erschreckende Masken, spezifische Heilkräuter und Räucherungen, Trommeln und andere Lärm erzeugende Instrumente.
In der christlichen Tradition wurde SAMHAIN zum Fest „Allerheiligen“, welches ein eher stilles Fest zum Gedenken der Toten ist, das Angehörige auf die Friedhöfe zu den Grabstätten ihrer Vorfahren ruft. Die Gräber werden frisch, meistens mit Trockengestecken, geschmückt und ein neues Grablicht entzündet, das an das ewige Licht erinnern und einer eventuell verirrten Seele den Weg dorthin weisen soll.
Das mehr dem anglikanischen Raum entstammende Fest Halloween (vom altenglischen "All Hallow‘s Eve") ist mittlerweile auch bei uns Tradition geworden. Laternen aus geschnitzten Kürbissen verzieren die Hauseingänge und erhellen die Dunkelheit. Groß und Klein verkleiden und schminken sich als Skelett, Schreckgespenst, Vampir oder Hexe und feiern eher ausgelassene Partys, um der Unvermeidlichkeit des Todes Lebensfreude und Lebendigkeit entgegen zu setzen, genauso wie am zeitgleichen Diaz de la Muertas in Mexiko. Gruselfilme, ausgefallen kreative Foodtrends und Dekorationen mit Skeletten und Spinnweben begleiten die Zeit um Halloween und bieten eine spielerische Konfrontation mit der Vergänglichkeit des Seins und den Schattenseiten des Lebens. Nach dem Motto "Süßes oder Saures" klingeln Kinder und Jugendliche an den Türen, um Süßigkeiten zu erbeuten. Sollten sie einmal nichts Süßes geschenkt bekommen, erwartet einen eventuell ein frecher Spruch oder ekelerregender Halloween-Streich.
Ähnlichkeiten lassen sich im christlichen Fest zum Sankt-Martins-Tag wiedererkennen, die auch hier familiäre Traditionen, wie gemeinsame Laternenumzüge begleitet von einer Musikkapelle, singende Kinder, die Süßigkeiten sammeln und zu guter Letzt deftige Gerichte wie die Martinsgans, in sich bergen.
In unserer technisierten, modernen und vor allem schnelllebigen Zeit sind die Jahresradfeste eine wertvolle Erinnerung an die ursprünglichen, lebensspendenden Kräfte und eine gute Gelegenheit, einen Moment innezuhalten. Sie bieten uns Eckpunkte in Zeit und Raum und geben uns Orientierungshilfe, welche irdischen und himmlischen Kräfte uns umgeben, damit wir zum richtigen Zeitpunkt das Richtige tun.

Für SAMHAIN bedeutet dies:
Nimm diese Zeit zum Anlass, dich mit allen Aspekten der Dunkelheit anzufreunden. Tauche mit tiefem Selbstvertrauen in die Kraft der Dunkelheit ein, und spüre bis in die verborgensten Winkel deines Seins – finde selbst dort das Licht, wo die Schreckgespenster deiner größten Ängste sich breit gemacht haben.

JETZT ENTDECKEN