Das Jahresrad im Überblick

Das JAHRESRAD, oder auch Jahreskreis genannt, definiert die Zeiten zu den Sonnenwenden im Sommer sowie Winter, die Tag-und-Nachtgleichen im Frühling sowie Herbst, und die Halbzeiten der jeweiligen Jahreszeiten.

8 Jahresfeste bilden das ewige Rad des Jahres und stehen für die Geburt des Lichts und seine Reise durch die Jahreszeiten sowie den Kreislauf der Natur – den Zyklus von Werden und Vergehen und die landwirtschaftlichen Phasen von Säen, Hegen und Ernten, die wir als Metaphern für unser eigenes Leben und Erleben sehen können.

Ursprünglich feierten unsere Ahnen diese mit vier Sonnen- und vier Mondfesten. Durch den Wandel der Mondzyklen fanden die Mondfeste entweder an Neumond, Vollmond oder Sichelmond statt. Erst durch die Christianisierung erhielten die Jahreskreisfeste fixe Daten. Nach alter Tradition begann das Jahr mit dem Neumond im November. Christi Geburt wurde erst mit Beginn der Spätantike auf den 24. Dezember datiert, davor feierte man an diesem Tag die Wiederkehr der Sonne und die zunehmende Helligkeit.

Interessanterweise haben vergangene Kulturen Tempel, Steinkreise und Pyramiden nach den Solstizien und Äquinoktiken (Sonnenfeste) ausgerichtet, um den Zyklus des Jahres zu verfolgen. Die vier Mondfeste gehen teilweise auf vorchristliche, keltische oder germanische Ursprünge zurück.

DIE JAHRESRAD KERZEN DER ALLGÄU KRÄUTERWERKSTATT

Die Allgäuer Kräuterwerkstatt hat sich die Thematik des Jahresrads zu Herzen genommen, um den Menschen ihre Besonderheit wieder bewusster zu machen.
Die Verarbeitung der JAHRESRAD Kerzen erfolgt nach fundiertem traditionellen Heilwissen, in stofflicher und feinstofflicher Form, abgestimmt auf die jeweiligen Themen der Kerze.

Die Allgäuer Kräuterwerkstatt beschreibt das Jahresrad als "Wandern mit den Jahreszeiten". Wenn wir den Kreis als ständig drehendes Rad betrachten, wird uns bewusst, dass sich alles in einem ewigen Kreislauf befindet, es keinen Anfang und kein Ende gibt. Durch die Verbindung mit dem Naturzyklus und mit Hilfe von Ritualen finden wir Zugang zu unserer inneren Kraft und nehmen uns wieder als Teil der Natur war. Wir verbinden uns mit der Natur, indem wir ihren immer währenden Wandel als Spiegel für unsere innere Natur nutzen – vom Erwachen im Frühling, über Wachstum, Reife, Ernte, bis zum Rückzug und ihrem Sterben im Herbst.

Die JAHRESRAD Kerzen unterstützen uns mit den jeweiligen Heilpflanzen, sich vertrauensvoll auf die 8 Übergänge einzulassen, innezuhalten und über sich selbst bewusst zu werden. Die Kerzen können aber auch unabhängig von den Jahreskreisfesten zu den unterschiedlichen Themen verwendet werden. Bei besonderen Ereignissen, wie in einer speziellen Lebensphase, z.B. dem "Herbst des Lebens", kann man damit bewusste Übergänge schaffen.

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DER ZYKLUS DES JAHRESRADS

SAMHAIN - 31. Oktober/1. November

An SAMHAIN endet das alte und beginnt das neue Jahr. In der Nacht des 31. Oktobers wird Halloween gefeiert. Halloween, vom altenglischen „All Hallow‘s Eve“, der Abend vor Allerheiligen (1. November), ist die Nacht der Toten, in der die Schleier zur Welt der Geister besonders dünn sind. Samhain ist die Halbzeit zwischen dem goldenen Herbst und der Dunkelheit des Winters. Laternen aus Kürbissen und Rüben sollen die Dunkelheit erhellen und den Seelen der Verstorbenen den Weg weisen oder sie fern halten. Grablichter und Gestecke werden zu Ehren der Toten und Ahnen aufgestellt.
Diese Zeit können wir nutzen, um unsere Ahnen zu ehren, zu würdigen, sie für besondere Anliegen um Unterstützung zu bitten, oder aber auch Themen in der Ahnenlinie zu verabschieden. Gruselfilme, Skelette und Maskeraden ermöglichen die spielerische Konfrontation mit der Vergänglichkeit des Seins und den Schattenseiten des Lebens.
Der folgende November ist ein stiller, ruhiger Monat, der uns einlädt, innezuhalten und sich vertrauensvoll in die Tiefe, in den Abstieg der Dunkelheit zu begeben.

WINTERSONNENWENDE - 21. Dezember

Die WINTERSONNENWENDE markiert die dunkelste und längste Nacht des Jahres. Die Sonne hat ihren tiefsten Stand zur Erde erreicht, und der Tag hat nur etwa 8 Lichtstunden. Traditionell schmücken wir unser Zuhause zur Adventszeit mit den immergrünen Pflanzen Kiefer, Tanne und Ilex, als Zeichen unserer Gewissheit über die unsterbliche Kraft des Lebens, selbst unter unwirtlichen Bedingungen. Wir bereiten uns auf das Weihnachtsfest und die bevorstehende Magie der Weihnacht vor, um die "Geburt des Lichts" zu feiern. Das gesellige Miteinander im Familien- und Freundeskreis ist die eine Seite dieser Zeit, die andere umfasst die Innenschau und die Verlangsamung.
Die Natur ist zur Ruhe gekommen, und auch wir sind aufgefordert still zu werden, um aus neu gewonnener Klarheit, Visionen für das neue Jahr entstehen zu lassen. Die Wintersonnenwende bereitet die zwölf Raunächte vor und ist eine Zeit der Reinigung und Regeneration, die dem Neuerwachen der Lebenskräfte vorausgeht.

IMBOLC - 2. Februar

An IMBOLC feiern wir Mittwinter, genau 40 Tage nach Weihnachten. Es ist Halbzeit zwischen der Wintersonnenwende und dem Frühlingsanfang. Obwohl die Kälte des Winters noch vorherrscht, wärmen die ersten kräftigeren Sonnenstrahlen die Erde, und die Natur erwacht langsam. Schneeglöckchen und Schneerosen öffnen ihre Blüten, und hier und da singt schon ein Vogel an einem wärmeren Tag den Frühling herbei. Traditionell und zum Zeichen des nun immer deutlich heller werdenden Lichts werden an Imbolc Kerzen geweiht und entzündet, um die Erneuerung des Lebens, der Erde und der Natur zu symbolisieren. Imbolc ist auch ein Fest der Reinigung, Klärung und Erneuerung. Im christlichen Kontext ist es unter dem Namen "Maria Lichtmess" bekannt und bezieht sich auf die Tradition, dass sich eine Frau 40 Tage nach der Geburt eines Sohnes bestimmten Reinigungsritualen zu unterziehen hatte.
Es ist eine günstige Zeit, Vorbereitungen zu treffen, um sich wieder mehr nach außen zu wenden und sich zu fragen, welche Vorhaben zur Verwirklichung anstehen, und wo der passende Raum für Neues ist.

→ MEHR ZUM JAHRESFEST "IMBOLC"


FRÜHLING TAG- & NACHTGLEICHE - 21. März


Am 21. März feiern wir mit der FRÜHLING TAG- & NACHTGLEICHE den Frühlingsbeginn. Tag und Nacht haben innerhalb von 24 Stunden die gleiche Länge, bevor die Intensität des Sonnenlichts für ein halbes Jahr die Oberhand gewinnt. In der Natur beginnt nun ein rasant schnelles Wachstum. Blatt- und Blütenknospen springen auf und verwandeln die Welt in ein Farbenmeer. Entsprechend aktiv wird der Mensch und kümmert sich wieder um Feld und Garten. Die Frühling Tag- & Nachtgleiche ist ein Freuden- und Dankbarkeitsfest, ähnlich wie das zur Herbst Tag- & Nachtgleiche bekannte Erntedankfest. Im Frühling begrüßen wir Licht und das neu aufbrechende Leben, im Herbst verabschieden wir uns von ihrer Sichtbarkeit.
Das Osterfest steht in unmittelbarer Verbindung mit dem Frühlingsanfang und findet immer nach dem ersten Vollmond nach der Frühling Tag- & Nachtgleiche statt. Bunt bemalte Ostereier symbolisieren das Wiedererscheinen des Lebens, während der Osterhase die Fruchtbarkeit der Natur und des Lebens repräsentiert. Diese Zeit können wir für uns nutzen, indem wir dankbar das erste Sprießen unserer in uns gesetzten Samen bewusst wahrnehmen und beobachten, wie sie zwar noch vorsichtig aber doch mit Bestimmtheit in die Sichtbarkeit heranwachsen und fruchten.

→ MEHR ZUM JAHRESFEST "FRÜHLING T&N GLEICHE"


BELTAINE - 30. April/1. Mai

BELTAINE kennzeichnet den Höhepunkt des Frühlings und bildet die Halbzeit zwischen Frühling und Sommer. Die Natur steht in voller, bunter und üppiger Blütenpracht, und überall wird die Fruchtbarkeit der Erde immer sichtbarer. Ausgelassen feiern wir vom 30. April auf den 1. Mai die Walpurgisnacht. Es ist die "Nacht der Hexen", als Symbol für die sich ungebremst, ekstatisch und magisch entfesselnden Naturkräfte. Die Feiern zu Ehren der Vegetationsgottheiten wie Pan, Cernunnos und Flora sollen der Fruchtbarkeit des Landes dienen und eine reiche Ernte sichern. Nach alter Tradition zieren Maibäume mit bunten Bändern die Dorfplätze und das Haus der Auserwählten. Die junge, auserwählte Maikönigin segnet das Land und steht gleichzeitig für die Schönheit und die Göttin der Liebe, die Venus.
Es ist die Zeit, in der wir eingeladen werden, das Leben einfach nur zu genießen, gemeinsam zu tanzen und zu lachen und als Mensch, pure Lebensfreude und Lebensenergie zu verkörpern. Das Leben trägt uns, und wir dürfen einfach nur in unseren Leidenschaften erblühen und glücklich sein.

SOMMERSONNENWENDE - 21. Juni

Mit der SOMMERSONNENWENDE erreicht die Sonne ihren höchsten Stand. Der 21. Juli kennzeichnet den längsten Tag im Jahr und somit auch die kürzeste Nacht. Von hier an werden die Tage langsam, wenn auch kaum merklich, wieder kürzer. Doch erst steht noch der Sommer mit seinen warmen Temperaturen und langen Abenden vor der Tür. Mit Sommerfesten und Sonnenwendfeuern feiern wir Mittsommer und ehren sowohl die volle Kraft der Natur, als auch der Sonne selbst. Kreistänze und Blumenkränze im Haar symbolisieren den Kreislauf des Jahresrads, der seinen Höhepunkt erreicht hat. Das Leben ist nun gänzlich nach außen gerichtet, und wir können in jeder Hinsicht Fülle und Sinnlichkeit leben und erleben. Die Natur verwöhnt uns mit ihrer Üppigkeit an Farben, Düften und Tönen. Blühende Pflanzen, singende Vögel und summende Bienen machen die Seele leicht. In der Natur beginnt nun die Phase der Reifung, und wir Menschen sind aufgefordert, die Reifung des eigenen Wachstums zu erspüren.
 Die Zeit um die Sommersonnenwende ist perfekt, um unsere Pläne zur Reifung zu bringen, die jetzt nur noch hier und da einen Impuls für das weitere Wachstum benötigen. Es ist Ferienzeit, und wir dürfen uns und unsere Projekte für das Jahr gerne mit Hochgenuss von der Sonnenliege aus beobachten.

LUGNASAD - 1. August

LUGNASAD kennzeichnet die Halbzeit zwischen der Sommersonnenwende und der Herbst Tag- & Nachtgleiche. Oft ist es die heißeste Zeit des Jahres. Die kurze Hitze der sogenannten Hundstage steht bevor, die nach dem Stern Sirius, dem Hundsstern, benannt sind. Dennoch ist es auch die Zeit des Altweibersommers, und, je näher der September kommt, spüren wir eine leise Vorahnung des baldigen Abschiedes des Sommers und wie der Herbst langsam heranzieht. Lusgnasad wird auch das Schnitterfest genannt und leitet die erste Ernte des Getreides ein. Frischgebackene Brotlaibe aus neuem Korn symbolisieren die Dankbarkeit für die Gaben der Natur.
In dieser Zeit ist es sinnvoll, uns zu fragen, welches Wachstum in uns zur Vollendung gekommen und bereit zur Ernte ist. Wie mit dem Enden einer Sommerliebe können wir uns in Wertschätzung den Rückblick des Erlebten und neu Erfahrenen vor Augen führen. Ist ein weiterer Abschnitt abgeschlossen oder bedarf es noch Zeit für die Verarbeitung und Reifung? Können wir bereits dankbar auf die Saat zurückschauen, die wir im Frühjahr gesät und zum Jahreswechsel als Vision vor uns gestellt haben?

HERBST TAG-& NACHTGLEICHE - 23. September

Am 23. September feiern wir mit der HERBST TAG - & NACHTGLEICHE den Herbstanfang, und wie bei ihrem Gegenüber, der Frühling Tag- & Nachtgleiche, haben Tag und Nacht innerhalb von 24 Stunden die gleiche Länge. Der Unterschied ist nur, dass sich ab der Herbst Tag- & Nachtgleiche die Dunkelheit durchsetzt und uns in den Winter führt. Die Ernte ist eingefahren und wir feiern verschiedene Erntedankfeste – von fröhlichen Weinfesten, bei denen der junge Wein fließt und die Weinkönigin gekürt wird, bis hin zum stilleren, christlichen Erntedankgottesdienst. Strohfiguren zieren die Felder und an manchen Orten sieht man noch eine letzte handgebundene und geschmückte Garbe, die der Natur überlassen bleibt, damit auch das nächste Jahr ein fruchtbares wird.
Für uns Menschen ist mit dem beginnenden Herbst die Arbeit im außen getan. Die Zeit der Einkehr beginnt, und so wie wir die Gaben der Natur verwerten, nutzen wir nun die gebündelten Kräfte unserer Erfahrungen im Inneren. Rückschauend erkennen wir die Früchte unseres persönlichen Wachstums aus der helleren Jahreszeit und nehmen sie mit in die Tiefe von uns selbst. Diese Zeit können wir nutzen, unsere Erfahrungen zu betrachten und zu reflektieren. Der Herbst ist die perfekte Zeit, um die Erlebnisse seit Beginn des Jahres innerlich weiter zu verarbeiten und sich in Dankbarkeit zu verabschieden und loszulassen.

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