DIE MYSTISCHE KRAFT DER SCHLANGEN

Schlangen sind Nachfahren der Echsen, der Drachen oder Dinosaurier, die lange vor den Menschen die Erde bevölkert haben. Die Geschichte der Schlangen ist demnach sehr alt und reicht weit in die Zeit zurück. Genauso wie Drachen sind sie Feuerwesen, also Initiatoren, und das Erbe ihrer Feuerkraft haben die Schlangen symbolisch wie energetisch in unsere Epoche übernommen. In zahlreichen Arten leben sie, allen Elementen verbunden, als Kriechtiere in Höhlen und Spalten unter und auf der Erde, als Wasserschlangen in wärmeren Küstengewässern, Seen und Teichen, und als Baumschlangen haben sie sich das Element Luft erobert. Schlangen haben mit ihren facettenreichen Charakteristika ihren jeweiligen Platz in vielen Kulturen und Mythologien gefunden.

SCHLANGEN & IHRE SYMBOLIK IN DER MYTHOLOGIE

Aus verschiedensten Mythologien und Traditionen sind Schlangen nicht wegzudenken, und vielfach erscheinen sie gleich am Anfang von Schöpfungsberichten. Das Sinnbild für die Gesamtheit der Schöpfung und ihre ewig wiederkehrenden Zyklen ist der Kreis. Das Symbol des Ouroboros, der sich in den eigenen Schwanz beißenden Schlange, nimmt diese Bedeutung auf und verdeutlicht, dass die Schlangenkraft in jedem Aspekt der Schöpfung präsent und wirksam ist. Eine Abwandlung des kreisförmigen Ouroboros ist die Schlange, die sich in Form einer liegenden Acht in den eigenen Schwanz beißt. Die liegende Acht ist das Symbol für die Unendlichkeit und versinnbildlicht das ununterbrochene Fließen der Schlangenenergie zwischen der männlichen und weiblichen Polarität im irdischen Dasein.

SCHLANGEN IN DER ÄGYPTISCHEN MYTHOLOGIE

In der ägyptischen Mythologie wurde die Schlange aufgrund ihrer Erdgebundenheit und ihres Lebensraumes mit der Unterwelt, Tod und Chaos in Verbindung gebracht und fand im Schlangengott Apophis ihre Verkörperung. Der Legende nach bedrohte Apophis jede Nacht die Sonnenbarke des Re, um ihn daran zu hindern, am Morgen erneut am Himmel zu erscheinen. Jedoch ging Re jedes Mal als Bezwinger der Schlange hervor, und so erklärt sich, dass Pharaonen als Repräsentanten der Sonne zur Demonstration ihrer Macht über die Dunkelheit eine Schlangenkrone trugen. Ein anderes Verständnis zeigt sich in der Überlieferung der Uräusschlange, der Kobra, welche die Sonnenbarke des Re auf ihrem Körper durch die Nacht und Unterwelt trägt und sie auf dem Weg durch die Dunkelheit vor Gefahren beschützt. Hier wird die Schlange zum Schutzsymbol gegen Feinde und gibt der Kobra, die aufgerichtet und angriffsbereit mit gespreiztem Hals die Krone von Pharaonen und ihren Gemahlinnen ziert, eine weitere Bedeutung.

SCHLANGEN IN DER GRIECHISCHEN MYTHOLOGIE

In der griechischen Mythologie steht die Schlange mit Asklepios, dem Gott der Heilkunst, in Verbindung. Bis heute dient der Äskulapstab als Symbol und Merkmal von medizinischen Instituten sowie Apotheken oder Arztpraxen. Entweder ist es eine Schlange, die sich dem Stab entlang nach oben windet oder es sind zwei. Hier verbirgt sich das tiefe Heilwissen, welches von der indischen und ägyptischen Tradition in die griechische übernommen wurde. Der Äskulapstab symbolisiert den Energiefluss der drei Hauptenergiestränge des Menschen, Shushumna, Ida und Pingala, die das Chakrensystem durchziehen. Kann die Lebensenergie in diesen drei Kanälen frei fließen, ist der Mensch bei guter Gesundheit. Nicht nur symbolisch wird die Schlange für die Heilkunde und für ganzheitliche Gesundheit eingesetzt. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften, wie die Fähigkeit der regelmäßigen Häutung und der geistigen Scharfsichtigkeit wurden im alten Griechenland Heilmittel für Verjüngung und einen klaren Geist aus Schlangengift und Schlangenfleisch hergestellt.

Die unbesiegbaren Schlangenkräfte kennt man aus einer der Sagen über Herkules. Der Sieg über die neunköpfige Hydra, der immer wieder ein Kopf nachwächst, wenn es gelingt einen davon abzuschlagen, ist eine der 12 Heldentaten, die Herkules laut der griechischen Mythologie zu lösen hat. Er sollte sich von der Schuld befreien, nachdem er im Wahn seine eigenen Kinder getötet hatte. Herkules gelingt der Sieg, indem er der Schlange die Köpfe ausbrannte und seine Pfeile für zukünftige Kämpfe in ihrem Schlangengift tränkte. Symbolisch verbrennt und transformiert er damit die Schattenseite seiner eigenen ungezügelten, tödlichen Schlangenkraft.

SCHLANGEN IN DER BIBLISCHEN MYTHOLOGIE

Im biblischen Gleichnis der Vertreibung aus dem Paradies ist die Schlange die treibende Kraft für das Geschehnis und wird einmal mehr ihrer Rolle als Initiatorin für Bewusstwerdung gerecht. Adam und Eva wandeln in friedlicher Eintracht durch den Garten Eden, ohne sich ihrer Unterschiedlichkeit bewusst zu sein, während sich die Schlange im Baum der Erkenntnis von Gut und Böse schlängelt. Ihre Verführungskünste bringen Eva dazu, die verbotene Frucht vom Baum zu pflücken, zu essen und Adam zu überzeugen es ihr gleich zu tun. Damit findet der paradiesische Zustand des Einsseins, in dem Alles gut und friedlich ist, für Adam und Eva sein Ende, indem sie erkennen in ihrer Nacktheit ihre Unterschiedlichkeit erkennen. Gottes Strafe ist die Vertreibung aus dem Paradies, und fortan müssen sie in der irdischen Polarität ein Leben in Mühsal führen. Auch die Schlange muss das Paradies verlassen und wird wegen ihrer Anstiftung zum sogenannten Sündenfall seitdem als bösartig, teuflisch, hinterhältig und Widersacher Gottes gesehen, weil sie den paradiesischen Frieden zerstört hat.

SCHLANGEN IN DER NORDISCHEN MYTHOLOGIE

Auch die nordische Mythologie verbindet die Schlange wegen ihres  Lebensraumes in und nahe der Erde mit dem Un- und Unterbewusstsein, der dunklen Seite des Lebens und dem Tod. In vielfältigen, oft einem Labyrinth gleichenden, Knoten versinnbildlicht die Schlange hier die verschlungenen, aber dennoch geordneten Wege, die das Leben in seinem stetem Richtungswechsel nimmt. Die Midgardschlange der nordischen Mythologie nimmt das Symbol des Ouroborus auf. Die Welt Midgard, der "mittlere Garten", beschreibt den Lebensraum des Menschen und wird von der riesigen Midgardschlange umspannt, indem sie sich selbst in den Schwanz beißt. Sie lebte im Gewässer des Ur-Ozeans, welches Midgard umgibt, weswegen sie als sehr gefährlich galt, da ihre Bewegungen Sturm, Unwetter und Fluten auslösen konnten.

SCHLANGEN IN DER HINDUISTISCHEN MYTHOLOGIE

Die indische Mythologie gibt es die Nagas, Schlangenwesen, die das Wasser und die Wolken schützen, und denen große Verehrung gezollt wird. Oft werden sie mit mehreren Köpfen oder als Mischwesen von Mensch und Tier dargestellt. Ihre hohe Stellung haben sie, weil sie mit den Götter und für sie arbeiten. Auch die hinduistische Tradition sieht in der Schlange den kosmischen Kreislauf der sich ewig erneuernden und wiederkehrenden Zyklen.

Den Hals Shivas, einer der höchsten Gottheiten des Hinduismus, schmückt in vielfachen Darstellungen der Schlangenkönig Vasuki. Shiva trägt sie als Zeichen der Überwindung von Angst vor Tod und Transformation. Die Verbindung von Shiva als Gott der Zerstörung mit der Häutung der Schlange symbolisiert auch hier Erneuerung, das Erreichen eines höheren Bewusstseins und die Geburt eines neuen Selbst durch das Abstreifen der alten Haut.

SCHLANGEN IN DER TRADITION DER ABORIGINES

Für die Aborigines, die australischen Ureinwohner, ist die Regenbogenschlange eines ihrer heiligsten Symbole. Sie lebt in der sogenannten Traumzeit, der allgegenwärtigen Schöpfungsebene. Die Regenbogenschlange verkörpert sowohl die männliche als auch die weibliche Energie und wird zweigeschlechtlich verstanden. Sie behütet und schützt das Volk, geht aber energisch gegen diejenigen vor, die die Gesetze brechen. In ihrer Erscheinung als Regenbogen bildet sie die Brücke zwischen Himmel und Erde und hält die Balance zwischen beiden.

WAS STECKT HINTER DER KRAFT DER SCHLANGEN?

Die verschiedenen Erscheinungsformen der Schlangenenergie repräsentieren Transformation und Wachstum in ihren unterschiedlichen Ausprägungen. Die mystische Kraft, die sich hinter der Symbolik der Schlange verbirgt, deutet immer auf eine Wandlung im Bewusstsein hin. Diese Wandlung wirkt meist so tiefgreifend, dass nach dem Prozess nichts mehr so ist, wie es zuvor einmal war. Jede Wandlung bringt ein Loslassen mit sich, das meist nicht schmerzlos geschieht. Die Häutung der Schlange ist in diesem Zusammenhang die stärkste Analogie. Die Schlange häutet sich, wenn die alte Haut durch ihr Wachstum zu eng geworden ist. Sie würde sterben, wenn sie sie nicht abstreift. Auch der Mensch würde erstarren, würde er "im alten Kleid" verharren, anstatt mit der Lebendigkeit im Kreislauf des Lebens zu wachsen. Hier liegt die wahre Erkenntnis der Schlangenkraft, welche sich im Ursymbol des Ouroboros zeigt und das Rad von Karma und Dharma widerspiegelt. In der zyklischen Wiederkehr haben wir die Möglichkeit das „alte Ich“ in Form von Illusionen und überholten Mustern hinter uns zu lassen und an neuen Entwicklungen zu wachsen.

SCHLANGENENERGIE IM MENSCHEN

Alte Weisheitslehren, wie die indische Chakrenlehre und die Kaballah, sprechen über eine Energiespirale, die zusammengerollt wie eine Schlange am unteren Ende der Wirbelsäule des Menschen liegt. Je mehr der Mensch sein Bewusstsein entwickelt, entrollt sie sich und steigt entlang der Wirbelsäule hoch, bis sie die Schädeldecke erreicht, oberhalb des Kopfes austritt und für Hellsichtige als Lichtkranz erscheint. Dieser Prozess wird als "Aufsteigen der Kundalini-Energie" bezeichnet und kann durch Meditationen, spirituelle Praktiken und bewusste Lebensführung initiiert werden. 


Den Mayas waren unterschiedliche Energietore am menschlichen Körper bekannt, von denen sie zwei als Schlangentore bezeichnet haben. Sie liegen im Bereich der Sitzhöcker und unterhalb des inneren Fußknöchels. Über Stimulation dieser Körperregionen mittels Akupressur, Farb-Lichtbestrahlung oder behutsamer Massage mit ätherischen Ölen oder Essenzen können im Menschen Transformations- und Wandlungsprozesse unterstützt werden.


Im Organismus des Menschen finden wir Analogien zur Schlange in der Wirbelsäule und ihrer Beweglichkeit, genauso wie in den Windungen des Gehirns und des Darms sowie der Peristaltik, mit der er den Inhalt bis zur Ausscheidung bewegt. Körperliche Beweglichkeit, Darmgesundheit und geistige Klarheit sind die Zeichen von aktiver Schlangenenergie im menschlichen Körper. Sie leisten ihren wesentlichen Beitrag zu unserer Langlebigkeit und Gesundheit bis in ein hohes Alter.

AKTUELLE ZEITQUALITÄT 2025 – THE YEAR OF THE SNAKE

Das Jahr der Schlange

Seit dem 29. Januar 2025 sind wir nach der chinesischen Tradition in einem Schlangenjahr. Ein Jahr im Zeichen der Schlange stärkt insbesondere die Schlangenqualitäten in uns Menschen. In der chinesischen Kultur hat die Schlange eine ambivalente Bedeutung. Ihr wird sowohl Spiritualität, Mystik und Glück zugesprochen als auch Tücke, Gefahr und Schrecken. Die Schlange symbolisiert sowohl Leben, als auch Tod, Verjüngung durch alchemistische Verwandlung, sowie Intelligenz, Scharfsinn und Flexibilität.

Einem zyklischen System folgend durchlaufen die chinesischen Tierkreiszeichen die Elemente von Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Im Jahr 2025 begegnet die Schlangenenergie dem Element Holz. Holz entspricht der Frühlings- und der Wachstumsenergie und kennzeichnet den Anfang des Kreislaufes durch die Elemente.

Das Jahr der Holzschlange fordert unsere Kraft durch Verjüngung weiter zu wachsen, Altes abzustreifen und mit Intuition, Zielstrebigkeit, Intelligenz und Scharfsinn das begonnene Wachstum aus dem vorangegangenen Drachenjahr fortzusetzen. Die Zeit des Schlangenjahres gibt uns die Möglichkeit, unsere Ziele aus innerer Weisheit und mit klar gerichtetem Fokus zu verfolgen. Sie fordert das Loslassen unbrauchbar gewordener Gewohnheiten und hilft uns, neue Umstände für eine bessere Zukunft zu erschaffen. Wenn wir für uns neue Lebensbereiche erschließen wollen, hält das Schlangenjahr die passende Energie dafür bereit.

WIE AKTIVIERE UND UNTERSTÜTZE ICH MEINE SCHLANGENKRAFT?

Schlangenkraft ist Lebensenergie, die der oftmals ungeordneten Drachenkraft sehr ähnlich ist, aber im Gegensatz zu ihr eine zielstrebige Ausrichtung hat. Diese gewinnt durch die Fähigkeit der Schlangen, ihren Oberkörper aufzurichten, an Kraft und Stärke. Der Moment der Aufrichtung, war in der Evolutionstheorie entscheidend – er hat dem Menschen eine neue Perspektive gegeben. Die Schlangenenergie steht in tiefer Verbindung dazu und führt uns dieses Jahr an die Wurzel unserer "Aufrichtigkeit" und an das Wachstumspotential, das darin liegt.

Tipp 1

Gönne dir im Laufe des Tages immer mal wieder eine kleine Pause, besonders, wenn du merkst, dass du in ein "Energieloch" fällst, und finde die Zonen unterhalb deiner inneren Fußknöchel. Massiere sie mit kreisförmigen Bewegungen und male die Form einer zusammengerollten Schlangenlinie von außen nach innen und wieder von innen nach außen. Du kannst dazu einige Tropfen ätherischen Öls in ein neutrales Basisöl geben. Anregende Öle mit Zitrusdüften wie Bergamotte, Zitronella, Neroli oder Pfefferminze sind hier hilfreich und wohltuend. 

Tipp 2

Um die Schlangenenergie in deiner Wirbelsäule zu aktivieren kannst du folgende meditative Visualisation durchführen: konzentriere dich auf das Ende deiner Wirbelsäule und visualisiere dort eine rote, zusammengerollte Schlange. Stell dir vor, wie sie beginnt, sich aufzurichten und in Schlangenlinien durch jedes deiner Chakren hinauf schlängelt, bis sie am Atlas, deinem obersten Halswirbel, ankommt. Von dort aus, spüre wie ihre Energie in deinen Kopf fließt, ihn ganz erfüllt und über die Kopfkrone hinaus strahlt. Sei bitte sehr behutsam mit dir und forciere nichts. Sollte während deiner Visualisierung die Schlange auf ihrem Weg nach oben nicht weiter aufsteigen, lasse es auf sich beruhen und erzwinge nichts! Beobachte, in welchem Chakra sie stehen bleibt und finde das Thema, welches den Weg blockiert. Lass die rote Schlange sich dann langsam wieder an das Ende der Wirbelsäule in ihren zusammengerollten Zustand zurückziehen.

Tipp 3
Erdfarbene oder grünlich-gelbe Edelsteine, wie Versteinertes Holz, Serpentin oder Schlangenachat, ob als Handschmeichler, Armband oder Anhänger stärken die Schlangenenergie in dir. 

Passend zum Jahr der Holz-Schlange hilft Versteinertes Holz, unsere Lebenskräfte mit Achtsamkeit und sinnvoll einzusetzen und stärkt in uns die Weisheit über natürliche Zyklen. Bei Wandlungsphasen hilft es, stabil und gestärkt zu sein und Ruhe im Herzen zu bewahren, besonders wenn starke Emotionen aufkommen. Es hilft zentriert und in seiner Mitte stark zu sein und fördert Bodenständigkeit, Erdverbundenheit und emotionales Gleichgewicht.

Tipp 4
Mache dir das Element Feuer zu nutze! Schaue in die Flamme einer Kerze. Beobachte ihre elipsenartige Form und schau, ob du den Anblick und die Weisheit eines Schlangenauges erkennen kannst. Meditiere mit ihrer Kraft und horche, welche Botschaften und Visionen aus deinem Inneren aufsteigen und sich dir als wegweisend offenbaren. 

Passende Heilkräuterkerzen wie Lebensenergie, Wandlung, Vision, Schutz, Neubeginn und Lichtbringer eignen sich wunderbar um deine Schlangenenergie zu unterstützen. Die Kerze "Wandlung" zum Beispiel unterstützt uns im Jahr der Schlange, um sich leicht und unbeschwert dem persönlichen Wandel, der sich ankündigt, zu öffnen. Dabei erlangen wir einen bewussteren Umgang mit den im Wandel einhergehenden Emotionen, und wissen unser Herz und unseren Geist sorgsam und gezielt einzusetzen. Die wegweisenden Kräfte des Holunders und Beifuss bestärken uns dabei und stimmen uns geduldig und wohlwollend, um dem Leben in Hochachtung und Verantwortungsbewusstsein über unser Handeln gegenüber zu stehen.

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